Der Kryptomarkt verbuchte in den letzten Tagen herbe Rückschläge. Warum das nicht unbedingt zum Investieren einladen sollte, lesen Sie hier.
Die größte und älteste Kryptowährung Bitcoin ist auf ein Zweijahrestief gefallen. Das letzte Mal wurde Bitcoin unter 16.000 US-Dollar im November 2020 gehandelt. Viele Kryptowährungen wurden in einer Kettenreaktion mitgerissen, was zeigt, wie sehr Bitcoin den gesamten Markt immer noch beeinflusst.
Warum gab es einen Crash?
Grund für die Verwerfungen am Kryptomarkt sind vermutlich die Schlagzeilen rund um die zweitgrößte Kryptobörse FTX. Bei den Anlegern geht die Sorge um eine mögliche Insolvenz des Unternehmens um, was zu massenhaften Geldabhebungen der Kunden in den vergangenen Tagen geführt hat. Dies veranlasste FTX dazu, alle Abhebungen zu stoppen. Im Moment ist unklar, ob das Unternehmen in der Lage ist, seine Kunden auszuzahlen. Zwischenzeitlich wollte die weltweit größte Kryptobörse Binance FTX übernehmen, um eine Katastrophe abzuwenden, doch der Deal scheint Medienberichten zufolge geplatzt zu sein. Die Angst vor einem Liquiditätsengpass bei FTX scheint sich auf den gesamten Markt ausgeweitet zu haben. Nicht zuletzt, weil das Szenario an den rasanten Fall der Kryptowährung Terra Luna erinnert, die im Mai 2022 einen Kryptocrash auslöste.
Sollte man jetzt in Krypto investieren?
Der Tiefstand bei Bitcoin und Co ruft natürlich auch viele Opportunisten auf den Plan. Sie wittern eine Chance, den Dip zu kaufen, also während eines Markttiefpunkts einzusteigen, um mittel- oder langfristig von einer erhofften Erholung zu profitieren. Immerhin war Bitcoin seit zwei Jahren nicht mehr so „günstig“ zu haben wie zum jetzigen Zeitpunkt.
Potenzielle Käufer sollten sich aber nicht von dem vermeintlichen Tiefpunkt täuschen lassen. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat bereits mehrfach davor gewarnt, dem „fear of missing out“-Effekt zu verfallen. Da die weitere Entwicklung nicht absehbar ist, seien fallende Kurse nicht notwendigerweise ein guter Einstiegszeitpunkt.
Auch die Verbraucherzentrale warnt vor den Risiken einer Geldanlage in Kryptowährungen. Diese seien weder durch eine Finanzaufsicht reguliert, noch existiert eine Einlagensicherung. Ein hoher Verlust ist daher möglich, wenn nicht sogar ein Totalverlust des investieren Geldes.
Zudem gebe es keine Garantie, dass man die Kryptowährungen in Zukunft wieder verkaufen kann, schreibt das Verbraucherportal Finanztip. Findet sich kein Käufer, bleibt man auf den Coins sitzen. Der Kauf und Handel von Kryptowährungen sei hochspekulativ, egal, zu welchem Zeitpunkt man in den Markt einsteigt.
Die einzige Möglichkeit, um einen finanziellen Schaden abzufedern, ist es nach Ansicht der Verbraucherzentrale, mögliche Investitionen unter rein spekulativen Gesichtspunkten zu betrachten und nur einen winzigen Teil des eigenen Vermögens zu investieren, sodass man einen Totalverlust verschmerzen könnte.
Aber auch in diesem Fall sollte man sich im Vorfeld schlau machen und nicht blind in etwas investieren, von dem man keine Ahnung hat, schreibt die BaFin. Einen guten Einstieg in die Themen Blockchain und Kryptowährungen bietet das Bundesministerium für Sicherheit in der Informationstechnik in dem Ratgeber „Blockchain macht Daten praktisch unveränderbar“.
Author: Terry Robinson
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